ital. Politiker, Jurist und Finanzfachmann; Präsident des Verfassungsgerichtshofes ab Januar 2022, Richter am italienischen Verfassungsgerichtshof ab 2013; Sozialistische Partei (PSI) 1958-1993; Staatsminister unter Craxi 1983-1987; Ministerpräsident 1992-1993 und 2000-2001; Schatzkanzler und Schatzminister 1999-2000; Senator 2001-2006; Innenminister 2006-2008
* 13. Mai 1938 Turin
Herkunft
Giuliano Amato wurde am 13. Mai 1938 in Turin im nordwestitalienischen Piemont geboren, wuchs aber in der Toskana auf.
Ausbildung
A. studierte Rechtswissenschaften in Pisa und legte dort 1960 das Staatsexamen ab. 1963 erwarb er einen Master-Grad in vergleichendem Verfassungsrecht an der Juristischen Fakultät der Columbia University, New York.
Wirken
Ab 1964 lehrte A. Verfassungsrecht an der Universität Rom. Dann war er Dozent in Modena, Perugia und Florenz. 1975 wurde er in Rom ordentlicher Professor für italienisches und vergleichendes Verfassungsrecht an der politikwissenschaftlichen Fakultät, der er bis 1997 verbunden blieb.
Politisch schloss sich A. 1958 der Partito Socialista Italiano (PSI) an, die vornehmlich im Mittelstand verwurzelt war; die Arbeiter bevorzugten die viel größere kommunistische PCI. In der PSI fand A. Unterstützung durch den Vordenker Antonio Giolitti, für den eine stärkere Entwicklung Italiens von einer Wirtschaftspolitik mit liberalen und etatistischen Elementen abhängig war. Dies war auch die PSI-Politik in den häufigen Mitte-Links-Koalitionen (Centro-Sinistra) mit der die unbeständigen ...